Chronik

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Wallfahrten von Bad Königshofen nach Vierzehnheiligen fanden bereits in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts statt sowie vor dem ersten Weltkrieg. Die Fuhrunternehmer Babtist Ames und Alois Dömling brachten die Wallfahrer mit ihren Pferdegespannen nach Vierzehnheiligen.

Die erste große Kriegerwallfahrt fand im Jahre 1920 unter Führung des Wagnermeisters Johann Säum statt. In der Chronik von Vierzehnheiligen wird darüber Folgendes berichtet:

“Es war ein imposanter Anblick, als im Frühjahr 1920 die Krieger von Königshofen im Grabfeld, über 200 an der Zahl, unter den Klängen der Musikkapelle ihren Einzug in der Basilika hielten. Lauter stämmige Männer in feldgrau.”


Auch 1921 und 1922 fanden Kriegerwallfahrten nach Vierzehnheiligen statt. Der Weg führte damals über die Ursulakapelle bei Alsleben nach Rieth/Hellingen in Thüringen. Dieser Weg war um etliche Kilometer näher als bei den Wallfahrten nach dem Krieg bis 1990.

Der eigentliche Aufschwung der Wallfahrt begann erst nach dem 2. Weltkrieg. Zum Dank für Gottes Hilfe und die Fürbitte der 14 Nothelfer für die Heimkehr aus dem Krieg und aus der Gefangenschaft wurde eine Heimkehrerwallfahrt nach Vierzehnheiligen durchgeführt. An der Wallfahrt 1946 nahmen ca. 120 Männer teil. Der Weg nach Vierzehnheiligen war selbst dem Wallfahrtsführer Karl-Josef Fischer nicht genau bekannt. Es wurde in diesem Jahr nur auf Landstraßen gelaufen. Öfters wurden die Teilnehmer nach ihren Ausweispapieren gefragt. Damals war auch noch kein Fuhrwerk dabei., die Wallfahrer mussten ihr Gepäck selbst tragen.

Von den über 100 Fußwallfahrten, die das ganze Jahr über gen Vierzehnheiligen gehen, ist die Bad Königshöfer Wallfahrt noch die einzig übrig gebliebene reine Männerwallfahrt. Nun soll dies keineswegs eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts darstellen, vielmehr basiert die Tatsache der “Männergesellschaft” aus den Ursprüngen dieser Wallfahrt, die nach dem 1. Weltkrieg von den Kriegsveteranen ins Leben gerufen wurde - und das waren eben nun einmal nur Männer.


Die Beteiligung an der Wallfahrt nahm in den 50-er Jahren rapide ab (1956: 36 Teilnehmer). In manchen Jahren sagt die Chronik überhaupt nichts über die Teilnehmerzahl aus. Ab Mitte der 70-er Jahre ist wieder ein Anstieg der Zahl der Wallfahrer zu verzeichnen bis hin zur bisherigen Höchstmarke von 440 im Jahre 2019. Da z.B. in Hollstadt und Eyershausen neue Wallfahrten nach Vierzehnheiligen entstanden sind, dürfte sich die Teilnehmerzahl bei ca. 300 - 350 Männern einpendeln.